Wie du dich in 3 Schritten von der Macht hinderlicher Glaubenssätze befreien kannst

Hand auf´s Herz: Würdest du einer Bundestagspartei, die du auf keinen Fall wählen würdest, groß Glauben schenken? Wahrscheinlich nicht: Du würdest ihre Wahlslogans, Haltungen, Ideen und ihr Programm nicht weiter beachten und dich nicht damit beschäftigen. Dich im Notfall – sollte sie hartnäckig „Wahlwerbung“ betreiben und dich von ihrer Haltung überzeugen wollen – vielleicht sogar deutlich von der Partei abgrenzen.

Mit diesem Sinnbild steige ich in das heutige Blogthema „Wie du dich von der Macht hinderlicher Glaubenssätze befreien kannst“  ein. Denn ähnlich wie eine nicht von dir gewählte Bundestagspartei, ist es mit deinen hinderlichen Glaubenssätzen: Sie „sitzen“ in dir, obwohl du sie nicht bewusst gewählt hast und obwohl du eigentlich auch nicht hinter ihnen stehst. Warum sie dennoch eine so große Macht über dich und dein Verhalten haben und wie du dich von ihrem Einfluss befreist, zeige ich dir in der Schritt-für-Schritt-Anleitung: - Du willst den Weg nicht alleine gehen? Dann melde dich jetzt für ein kostenloses Kennenlerngespräch bei mir an!

1.       Schaffe die Basis für Veränderung!  Dieser Schritt kommt oft zu kurz. Er ist aber wichtig, damit die Veränderung – in diesem Fall die Befreiung von deinen hinderlichen Glaubenssätzen – gelingen kann. Nimm dir daher ausreichend Zeit und Engagement für diesen Schritt:

  •  Mache dir (noch einmal) bewusst, was Glaubenssätze sind: Glaubenssätze sind innere Überzeugungen über dich selbst, andere Menschen oder die Welt im Allgemeinen, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt (durch wiederholte oder einmalig einschneidende Erfahrungen – im Positiven wie im Negativen) in deinem Leben gebildet haben. Auch wenn wir unsere Glaubenssätze symbolisch und zum leichteren Begreifen den Inneren Kritikern und Antreibern zusprechen,  so sind diese inneren Überzeugungen – wenn sie in deinem aktuellen Alltag laut werden – lediglich durch bestimmte Trigger (Das kann ein Wort, ein Blick, eine Geste, ein Geruch, ein Gefühl usw.) reaktivierte neuronale Verknüpfungen – und haben weniger mit der aktuellen Situation zu tun als wir denken. Wenn du an Glaubenssätze denkst, dann denkst du wahrscheinlich sofort an negative Glaubenssätze. Es gibt – und jeder hat sie – auch förderliche Glaubenssätze wie „Ich kann Menschen vertrauen“, „Wenn ich allein nicht weiterkomme, dann darf ich mir Hilfe holen“ oder „Wenn ich erschöpft bin, darf ich eine Pause machen“, die dich auch als Erwachsene/r tragen. Negative Überzeugungen wie „Ich bin nicht gut genug“, „Ich darf keine Fehler machen“ oder „Du bist für das Wohlergehen der anderen verantwortlich“ hingegen waren zum Zeitpunkt ihrer neuronalen Entstehung das sinnvollste, was du (unbewusst) in diesem Augenblick verankern konntest, um dein „(emotionales) Überleben“ jetzt und in Zukunft zu sichern. Sie dienten also deinem Schutz in einer für dich schwierigen, abhängigen Situation. Diese neuronalen Verknüpfungen werden heute also durch bestimmte Trigger immer noch reaktiviert (Dein Gehirn mag es gerne einfach und automatisch, das spart Energie) – unabhängig von der Tatsache, dass du jetzt Erwachsen bist und ganz andere Handlungssituationen. Und jetzt kommst du ins Spiel:

  • Stärke dein erwachsenes Alltags-Ich!

    • Übe dich dazu in Offenheit gegenüber deinen Gefühlen und der Fähigkeit deine Emotionen regulieren zu können (statt dich von ihnen übermannen zu lassen oder sie nicht spüren zu wollen).             

    • Übe dich zudem in der Zentriertheit im Hier und Jetzt: Am besten durch regelmäßige kleine Achtsamkeitsübungen. Auf diese Weise kannst du in einer Situation, in der ein alter negativer Glaubenssatz aktiviert wird, selbstsicher in der Bewusstheit bleiben, dass du heute Erwachsen bist und die Situation vielleicht herausfordernd aber nicht gefährlich ist. (Ich spreche hier von normalen Alltagssituationen und nicht von echten Notfällen!)

    • Mache dir zudem deine Werte – an denen du dich aktuell orientieren möchtest – und deine Bedürfnisse bewusst. Warum es wichtig ist, deine Werte und Bedürfnisse zu kennen? Du brauchst sie als Orientierung für dein authentisches Handeln und Reagieren (im Gegensatz zum am alten Glaubenssatz orientierten Handeln). 

Stell dir das Aktivieren eines Glaubenssatzes wie das Abspielen einer „geschenkten“ selbstgebrannten CD vor. Die CD liegt im CD-Player und irgendjemand drückt „Play“ und „Dauerschleife“ (Trigger und neuronale Reaktivierung). Keine Chance auf andere Musik im Ohr solange du diese CD laufen lässt. Um die CD und damit die Musik zu wechseln, brauchst du jemanden, der entscheidet, dass eine andere CD eingelegt werden soll und der zudem die CD wechselt. Und derjenige der die CD wechselt ist dein starkes Erwachsenen-Ich, das weiß, dass es Einfluss nehmen kann. Dieses Bild hilft dir vielleicht noch einmal mehr zu verstehen, warum der erste Schritt und damit deine starke Haltung wichtig für die Entmachtung deiner hinderlichen Glaubenssätze ist.

2.       Schaffe Bewusstheit! Du fühlst dich nach Schritt 1 nun gestärkt und souveräner? Dann beobachte im 2. Schritt über einen Zeitraum von mehreren Tagen, wann deine Inneren Kritiker und Antreiber sinnblich aktiv werden und sammle über einen gewissen Zeitraum die hinderlichen Sätze die sie über dich, andere Menschen oder die Welt zu sagen haben. Mache dich also vertraut damit, wann du wie mit dir sprichst bzw. sprechen lässt! Dieser Schritt ist oft sehr heilsam, denn die meisten KlientInnen sind erschrocken, wütend oder traurig, wie streng, gnadenlos, unfair und abwertend sie mit sich sprechen bzw. sprechen lassen, wenn sie sich genauer beobachten.

3.       Befreie dich von deinen hinderlichen Glaubenssätzen! Hast du dir ausreichend Zeit für Schritt 1 und 2 genommen, folgt nun die Entmachtung deiner Inneren Kritiker und Antreiber. Ja, Entmachtung! Dieses starke Wort soll verdeutlichen, dass du in Zukunft Frau oder Herr im eigenen „Haus“ sein „musst“  und entscheidest, wie du über dich, andere Menschen und die Welt denkst, statt deinen Glaubenssätzen hilflos ausgeliefert zu sein. Übernimm also im 3. Schritt bewusst die Verantwortung für dein Leben, Denken und Handeln im Hier und Jetzt – die Vergangenheit ist vorbei und du bist jetzt Erwachsen und frei in deinen Entscheidungen! Also los geht´s:

  • Erinnere dich noch einmal an den Vergleich mit der Bundestagspartei am Anfang des Textes: Denke nun jedes Mal, wenn ein hinderlicher Glaubenssatz laut wird, dass dieser von der von dir abgelehnten Partei kommt und setzt eine machtvolle Grenze! Natürlich kannst du auch einfach nicht mehr zuhören, weil dir klar geworden ist, dass du dieser Haltung nicht mehr zustimmst. Ich empfehle dir dennoch – gerade zu Beginn – auch ab und zu mal kraftvoll gegen die Inneren Kritiker und Antreiber vorzugehen. Stell dir vor, wie du dich bei einer von dir beobachteten Ungerechtigkeit gegenüber einem Kind für das Kind lautstark und wirksam einsetzen würdest und es schützen würdest. Spüre nach und lasse diese Kraft sich in deinem Körper ausbreiten. Durch diese Erfahrungen wirst du selbstsicherer, weil du raus aus der Hilflosigkeit und rein in die Selbstwirksamkeit kommst!

  • Mache dir immer wieder bewusst, dass hinderliche Glaubenssätze lediglich Reaktivierungen von neuronalen Verknüpfungen sind, die gerade zufällig getriggert wurden. Dieser sachliche Blick kann dir helfen, dich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Wenn du Lust hast, kannst du diesen Verknüpfungen einen Namen oder eine Nummer geben im Sinne: Aha, da ist wohl mal wieder System „Ich bin nicht genug“ oder „System 323“ fälschlicherweise angesprungen – Fehler im System! Atme ein paar Mal tief ein und aus, erde dich im Hier und Jetzt  und „aktiviere“ damit wieder deinen erwachsenen Ich-Anteil.

  • Vielen Menschen hilft es, die Glaubenssätze schlicht und einfach zu etikettieren. Taucht ein Glaubenssatz auf, sagen sie laut oder in Gedanken „Glaubenssatz“ und konzentrieren sich sofort wieder auf die tatsächliche Situation im Außen.

  • Mache einen Realitätscheck, wenn ein Glaubenssatz auftaucht! Alte Glaubenssätze sind oft mit schwierigen Emotionen verbunden und diese nehmen wie bewusster wahr (Könnte ja auf eine Gefahr hinweisen) als positive Emotionen. Während ein alter Glaubenssatz aktiv ist, fühlt es sich für dich oft sehr absolut an: „Immer passiert mir das“, „Keiner mag mich“ oder „Nie werde ich gesehen“ usw. – Nimm dir in diesen Momenten Zeit und suche bewusst nach Situationen, die die Absolutheit des Glaubenssatzes widerlegen. Du wirst immer öfter merken, dass durch auch sehr oft gute Erfahrungen machst, diese aber nicht so stark wahrnimmst. Diese Methode ermöglicht dir einen schnellen Ausstieg aus einem Glaubenssatz, weil du ihn als Lüge enttarnen kannst.

  • Was sagen die da eigentlich? Im Gegensatz zu den vorangegangenen Tipps beschäftigt sich dieser Tipp noch mehr mit dem Inhalt der Glaubenssätze. Fange nach und nach an, dich zu fragen, woher ein bestimmter negativer Glaubenssatz kommen könnte? Wann er also entstanden sein könnte. Dadurch entwickelst du mehr Verständnis dafür, dass dieser Glaubenssatz in dir existiert und du kannst anfangen, den Inhalt aufzuweichen: Statt „Keiner mag mich“ könntest du dir sagen „Manchmal fühle ich mich weniger geliebt als in anderen Momenten“ oder „Mein Partner und meine besten Freunde mögen mich“ – Finde Sätze für dich, die glaubhaft sind. Es ist leicht aus einem „Keiner mag mich“ ein „Jeder mag mich“ zu machen – aber du wirst diesen Satz – verständlicherweise – nicht glauben. Finde Sätze, die dich erfolgreich durch dein erwachsenes Leben tragen, in dem du viel unabhängiger bist, als als Kind.

Du hast Lust, direkt All-In zu gehen und dich von mir bei den Schritten begleiten zu lassen? Dann buche jetzt dein kostenloses Kennenlerngespräch und wir besprechen gemeinsam deine aktuelle Situation und die nächsten Schritte.

Bis bald, deine Tania

Systemischer Coach und Schemaberaterin