Do it yourself – Wie Selbstbestätigung dir helfen kann, zufriedener und befreiter zu leben

Du kennst sie sicherlich alle:  Das Selbstbewusstsein, das Selbstwertgefühl, die Selbstliebe oder das Selbstvertrauen. Hast du aber schon von Selbstbestätigung gehört? Diese Wort ist weniger bekannt, aber dennoch interessant: Denn auch wenn alle aufgeführten Begriffe in die gleiche Richtung führen, ist es manchmal dieses eine Wort, durch das dir etwas klarer wird, du dich in deinem Erleben verstanden fühlst und etwas an die Hand bekommst, was dir auf deinem Weg zu einem zufriedeneren und unabhängigeren Leben hilfreich sein kann. Vielleicht ist es heute gerade bei dir mit der so genannten Selbstbestätigung der Fall. Am Ende des Textes findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung!

Wir alle haben das angeborene Grundbedürfnis nach einem stabilen Selbstwert, nach jenem Gefühl, dass wir in Ordnung und wertvoll sind, wie wir eben sind – mit all unseren Stärken, Schwächen, Facetten, Verhaltensweisen, Temperamenten, Vorlieben, Neigungen, Macken etc.! Unser Selbstwert ist Schwankungen ausgesetzt – je nach Mensch und Situation kleineren oder größeren: Wenn es dir, wie den meisten Menschen geht, sinkt dein Selbstwertgefühl, wenn du zum Beispiel einen Fehler bei der Arbeit machst, etwas Wichtiges vergisst, etwas (noch) nicht kannst oder wenn du etwas tust oder sagst und du kein positives Feedback von außen dazu bekommst  – du fühlst dich dann nicht gut, nicht gut genug – der Wert, den du dir selbst zuschreibst, sinkt. Und da sich das nicht gut anfühlt, versuchst du nun, deinen Selbstwert wieder zu stabilisieren.

Und das geht durch Selbstbestätigung. Im Beispiel mit dem „Fehler auf der Arbeit“ könntest du dich in deinem Erleben „einen Fehler gemacht zu haben“ positiv bestätigen – „Ich bin ok, wenn ich mal einen Fehler mache“ oder „wenn ich nicht perfekt bin“! Oder du erinnerst dich an eine Sache in letzter Zeit, die super lief. Dadurch steigt dein Selbstwertgefühl wieder, weil du die Diskrepanz zwischen Idealbild und Realität aufhebst. Und das Plus: Durch diese Akzeptanz deiner selbst, kannst du dich ggf. für den Fehler entschuldigen, daraus lernen oder die richtigen Folgeschritte einleiten. Weil du deinen Frieden mit der Situation hast und dich auf die Sachebene konzentrieren kannst, statt in den negativen Gefühlen steckenzubleiben.

Oder du stimmst zum Beispiel bei einer Geburtstagsfeier das Happy Birthday mit ein und auf einmal behauptet jemand, dass du ja gar nicht singen könntest. Je nach Persönlichkeit und innerer Überzeugungen könnte das deinen Selbstwert wackeln lassen. Statt dich nun gekränkt zurückzuziehen oder zu beschließen, nie wieder in der Öffentlichkeit zu singen, kannst du dich selbst bestätigen und denken: „Ich bin nicht die beste Sängerin, dafür male ich sehr gut“, „Es ist ok, nicht perfekt singen zu können“ (du verdienst dein Geld ja nicht damit) oder „Ich finde meine Stimme gut genug“.  Mit dem wieder stabilisierten Selbstwert kannst du dann auch nach Lust und Laune auf den anderen und seine Aussage reagieren.

Selbstbestätigung ist ein natürlicher Impuls des Menschen, um den eigenen Selbstwert stabil zu halten. Wird der Impuls uns selbst zu bestätigen von den Eltern oder anderen Bezugspersonen in unserer Kindheit immer wieder unterbunden oder die Liebe und Aufmerksamkeit an Bedingungen geknüpft, dann wirst du nach und nach die Selbstbestätigung einstellen und Facetten von dir, die nicht erwünscht sind, nicht mehr zeigen, vor dir selbst verstecken oder ablehnen. Du bekommst eine Grundhaltung des „Nicht genug seins oder ok seins“ und wirst nun vermehrt, die Bestätigung im Außen suchen (müssen), weil du sie im Inneren nicht mehr finden kannst. Auch wenn wir alle Aufmerksamkeit von außen brauchen und brauchen dürfen, ist ein Selbstwert, der stark vom Außen abhängig ist, ein Leichtigkeitskiller. Du brauchst dann eben in vielen Situationen und immer und immer wieder auf´s Neue die Bestätigung von außen – Ein Lächeln, ein Lob, ein „Du darfst das“, ein „Du bist in Ordnung“ etc. um dich gut zu fühlen. Verstehe mich nicht falsch: Bestätigung von außen ist klasse! Bleibt die Bestätigung von außen aber aus oder fällt anders aus, als du es wolltest, dann wird es emotional schwierig in dir. Vielleicht schaffst du es, dich irgendwie abzulenken, andere abzuwerten, um dich selbst besser zu fühlen oder du strengst dich beim nächsten Mal noch mehr an, um vermeintlich wertvoll zu sein. Das stärkt deinen Selbstwert kurzfristig, langfristig wird dein Selbstwert fragil bleiben und du bleibst emotional abhängig: Stell dir vor, in dir sitzt sinnbildlich ein kleines Kind, das sich ungeliebt und unzulänglich fühlt und keiner kommt und hilft ihm aus diesem schwierigen Gefühl heraus (= durch die Bestätigung von außen). Und wie dem sinnbildlichen Kind, kann es dir auch so ergehen, obwohl du längst erwachsen bist, wenn du nicht lernst, dich selbst zu bestätigen und deinen Selbstwert auf nachhaltige Weise selbst und aktiv zu stabilisieren.

Und so machst du das:

1.       Erlaube dir im 1. Schritt, dich in Zukunft auch selbst zu bestätigen und deinen Selbstwert damit zu stärken. Solltest du nämlich hinderliche Überzeugungen wie „Ich darf mich nicht selbst wichtig nehmen“, „Ich kann/darf das nicht allein“, „Die Meinung anderer ist wichtiger als die eigene“, „Eigenlob stinkt“ oder „Ich bin abhängig“ (unbewusst) in dir tragen, dann verhindern diese deine gesunde Selbstwerterhöhung und -stabilisierung. Achtung: Es geht nicht darum, absolut unabhängig zu werden und gar nichts mehr von außen zu brauchen!!! Es geht um die gesunde Mischung!

2.       Sobald du nun die Entscheidung getroffen hast, die Verantwortung für deinen Selbstwert an dich zu nehmen, kannst du mit dem Üben beginnen, bis es zu einer fest verankerten Gewohnheit geworden ist: Sobald du in eine Situation kommst, in der dein Selbstwert sinkt, bestätigst du dich in Zukunft selbst. Zum Beispiel: Eine Freundin hat vergessen, dir zum Geburtstag zu gratulieren? Das zieht dich runter? Statt nun über die Freundin zu lästern oder cooler zu tun, als du es innerlich bist (kurzfristig entlasten diese Bewältigungsmechanismen), kannst dich in deinem Selbsterleben bestätigen. Das kann so klingen: “Ich bin ok, wenn ich wütend bin!”, “Ich bin ok, wenn ich traurig bin!” oder” Ich bin ok, auch wenn ich mal vergessen werde!” Etc. – Wenn nun wieder eine ähnliche Situation passiert, wird dein Selbstwert dadurch nicht mehr (so stark) sinken – sicherlich musst du bei manchen Themen immer wieder in die Selbstbestätigung gehen, bis sich dauerhaft eine neue Einstellung dir selbst gegenüber verfestigt!

3.       Um das zu fördern, kannst du dir als kleines spielerisches Startritual selbst eine Urkunde ausstellen, auf der du dir bescheinigst, dass du als Gesamtperson mit allen deinen Eigenschaften, Emotionen, deinem Erleben etc. hiermit bestätigt und ok bist! So setzt du eine starke Intention, dich in Zukunft weniger abhängig von außen zu machen und deinen Wert nicht mehr so stark von einzelnen Situationen abhängig zu machen.

Kurz und auf den Punkt: Gehe also grundsätzlich mal davon aus, dass du in Ordnung bist!

Viel Spaß und Erfolg dabei! Du möchtest an dem Thema zusammen mit mir arbeiten? Dann melde dich jetzt bei mir und wir vereinbaren einen Termin zum Kennenlernen. Hier geht´s zum kostenloses Kennenlerngespräch

Bis bald, deine Tania

Systemischer Coach und Schemaberaterin