Stress lass nach – Eine Schritt für Schritt-Anleitung für dein wirksames Stress-Management – Teil 2

Im 1. Teil – Hier findest du den 1. Teil –  ging es darum, dass du für ein gutes Stress-Management deine Bedürfnisse ernst nimmst, sie angemessen stillst und damit langfristig für eine gute Balance zwischen den Bedürfnissen sorgst.

Im 2. Teil räume ich nun mit einer gängigen Überzeugung rund um das Thema Stress auf und gebe dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für dein Plus an innerer Ruhe und Selbstwirksamkeit: Denn wir denken oft Stress bedeute „zu viel zu tun zu haben“ oder „zu wenig Zeit zu haben“. Das ist allerdings nur eine Facette von Stress:

Stress ist vielmehr „eine Reaktion auf eine Situation, die dir nicht bewältigbar erscheint“.

Lies diesen Satz noch einmal und lasse ihn bewusst wirken – vielleicht merkst du, wie es etwas unruhiger (= gestresster) in dir wird, wenn du daran denkst, dass dich etwas überfordert – du das Gefühl hast, etwas nicht gewachsen zu sein. Was wir dabei oftmals übersehen ist, dass dieses Gefühl aufgrund von inneren alten Überzeugungen und Bewältigungsmechanismen entsteht. Dieser Stress ist sozusagen hausgemacht – Der Vorteil daran ist, dass du dadurch Einfluss hast, an diesem Stress etwas zu verändern.

Ich zeige dir jetzt Schritt-für-Schritt wie:

Schritt 1: Erinnere dich an eine Situation in den vergangenen Tagen, die dich gestresst hat. Von der du aber von Außen und mit Abstand betrachtet sagst, dass sie an sich gar nicht so problematisch gewesen ist. Die „ganze Aufregung also nicht so richtig Sinn macht“. Wie zum Beispiel:

  • Eine beruflichen Präsentation halten

  • Die nahende Deadline eines Projekts

  • Neue Kleidung für und mit deinen Kindern kaufen

  • Die morgendliche Familienroutine

  • Bestimmte Situationen mit deiner/m PartnerIn

  • Der Blick auf deine To-do-Liste

  • Der Start in den Job nach der Rückkehr aus deinem Urlaub

  • Der Anblick des schmutzigen Geschirrs in der Küche

  • Ein Fehler, der dir passiert ist usw.

 Alles alltägliche Situationen und für einen Erwachsenen handelbar. Allerdings …

Schritt 2: Mache dir bewusst, dass Erwachsen sein nicht heißt, auch immer erwachsen zu denken und zu handeln! Was meine ich damit: Auch wenn du 24,34, 44 oder älter bist – jeder Mensch kommt immer wieder in alltägliche Situationen, in denen er oder sie getriggert wird. Getriggert werden heißt, dass ein bestimmter Reiz (Ein Wort, ein Gedanke, ein Stimme, ein Geruch etc.) eine Erinnerung an eine frühere Situation auslöst.

So kann es während der beruflichen Präsentation auf einmal passieren, dass dich einer der Zuhörer an deinen früheren strengen Deutschlehrer erinnert oder dass du bemerkst, dass nicht alle ZuhörerInnen (vermeintlich) mit voller Aufmerksamkeit bei deiner Präsentation sind. Und Zack, werden gewisse neuronale Verbindungen aktiviert und Erinnerungen geweckt an eine (schwierige) Situation in der Vergangenheit. Und mit dieser Aktivierung kommen alte Gefühle und Überzeugungen hoch – und dann fühlst du dich auf einmal wie 4, 8 oder 11 Jahre und damit überfordert und gestresst! In der Präsentationssituation kann es dann sein, dass du unsicher wirst und „dich nicht mehr gut genug fühlst“. Und da du ja neuronal gesehen „jung bist“ in diesem Moment, fällt es dir schwer, dich wieder zu beruhigen und die Situation realistisch einzuschätzen – dazu bist du nun schon zu gestresst.

Die Bewusstheit über diesen psychologischen Vorgang kann dir helfen in der nächsten schwierigen, stressigen Situation schneller wieder in dein Erwachsenen-Ich zu kommen. Wie das gelingen kann, erkläre ich dir im 3. Schritt.

Schritt 3: Lerne dein Erwachsenes-Ich besser kennen und zu aktivieren! Dein Erwachsenes-Ich ist der Zustand, in dem du im Hier und Jetzt verankert bist, auf deine Fähigkeiten und Ressourcen bewusst zugreifen kannst und flexibel auf eine Situation reagieren kannst, statt in den Autopiloten zu wechseln (der im weitesten Sinn nur erstarren, fliehen oder kämpfen kann).

  • Erinnere dich an Situationen, in denen du dich im Erwachsenen-Ich befunden hast. Die meisten Menschen beschreiben diesen Zustand als „so ein stimmiges Gefühl aus ihrer Mitte heraus, ein angenehmes Gefühl der Souveränität, eine gute Verbundenheit mit sich und der Umwelt, das Gefühl in stimmiger Weise handlungsfähig zu sein“ – gehe diese Situationen noch einmal in Ruhe in Gedanken durch: Was hat es dir damals leicht gemacht aus dem Erwachsenen-Ich heraus zu handeln? Welche Überzeugungen hattest du wohl in diesem Moment? Welche Körperhaltung? Welche Gefühle? Nach welchen Werten hast du damals gehandelt? Reaktiviere diese Situation emotional.

  • Und aus diesem aktivierten Gefühl heraus, spielst du nun eine Situationen, in der du dich bisher immer wieder gestresst und überfordert gefühlt hast, in Gedanken durch: Wie wirst du in Zukunft handeln? Durch welche Überzeugungen, Handlungen, Körperhaltung wirst du es schaffen, im Erwachsenen-Ich zu bleiben oder dorthin zurückzukehren?

Und dann heißt es üben! Denn du kannst noch so viel lesen und wissen, erst durch veränderte Gedanken und Verhaltensweisen wirst du andere Ergebnisse erzielen und damit nachhaltig dein Stress-Level senken.

Das war ein kleiner Überblick über das Thema hausgemachter Stress und wie du damit umgehen kannst. Wenn du tiefer einsteigen möchtest und dich bei der Umsetzung deines neuen Stress-Managements von mir begleiten lassen möchtest, dann buche jetzt dein kostenloses Erstgespräch und wir lernen uns Kennen.

Im 3. Teil von „Stress lass nach - Eine Schritt für Schritt-Anleitung für dein wirksames Stress-Management“ geht es dann noch um das Thema Stressoren.